Franz Weber

Ein Maler ist vertraut mit den Farben, mehr noch: sie sind seine Freundinnen. Sie tragen so wunderbare Namen wie Ultramarinblau, Chromoxid feurig, Terra di Pozzuoli, Neapelgelb... Die Farben zischen, vibrieren, flöten, brummen, wenn der Maler sie aus der dunkeln Tube ans Tageslicht lässt. Auf der Leinwand führen sie sofort Dialoge miteinander, spüren Nähe oder Fremdheit, wirken aber gern zusammen. Sie schaffen das Bildlicht, öffnen Räume, die vorher nicht spürbar waren. Das Sichtbare ist die Manifestation des Unsichtbaren, oder wie jemand mal treffend gesagt hat: In der Kunst ist alles Innere aussen.